Mart Stam (Purmerend, 5. August 1899 - Zürich, 21. Februar 1986) war ein niederländischer Architekt, Planer und Designer. Stam studierte in Amsterdam und arbeitete dann bis 1922 als Zeichner. In Zürich lernte er 1923 Hans Schmidt, El Lissitzky
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Mart Stam (Purmerend, 5. August 1899 - Zürich, 21. Februar 1986) war ein niederländischer Architekt, Planer und Designer. Stam studierte in Amsterdam und arbeitete dann bis 1922 als Zeichner. In Zürich lernte er 1923 Hans Schmidt, El Lissitzky und Hannes Meyer kennen und gründete mit ihnen die Zeitschrift „ABC“. Zwischen 1926 und 1930 wirkte er gemeinsam mit Lendert van der Vlugt am Entwurf des Van-Nelle-Werks mit, einem Manifest einer neuen funktionalistischen Tendenz in der modernen Bewegung, die von einer jüngeren und politisierten Generation im Vergleich zu Gropius und Le Corbusier fortgeführt wurde. Vertreter dieser neuen Generation waren Stam und Hannes Meyer. Stam, der nach Deutschland zog, stand im Zentrum der europäischen Architekturdebatte und sollte Direktor des Bauhauses werden. Er entwarf einen berühmten Stuhl (Freischwinger) aus Stahlrohr, Schläuchen und Hydraulikarmaturen. Der Stuhl wurde von Bauhaus. d.h. von Ludwig Mies van der Rohe und Marcel Breuer, mit minimalen Abweichungen in gebogenem Chromrohr übernommen, was zu langen Auseinandersetzungen führte. 1927 nahm Stam gemeinsam mit großen europäischen Designern, mit einer kleinen Gruppe von Modellhäusern, an der Weissenhof-Ausstellung in Stuttgart teil. 1930 reiste Stam mit der "Mai-Brigade" in die UdSSR, um seinen Beitrag zur Stadtplanung der neuen sowjetischen Städte zu leisten. Stam blieb in der Sowjetunion und traf dort seine Frau Lotte Beese, bis er 1934 nach Holland zurückkehrte und sich hauptsächlich dem Unterrichten widmete.